Unsere Pfarrkirche
Glaube, Sitte, Heimat
sind für uns Verpflichtung
Wir sind der Kirche verbunden und möchten Sie einladen, einen kleinen Rundgang durch unsere Pfarrkirche St. Notburga zu machen.
Vorgeschichte bis heute zur Pfarre St. Notburga
Nach einer turbulenten Vorgeschichte, die dem Grunde nach mit der Gründung eines Kirchenbauvereins am 21.03.1909
durch
Oberpfarrer Matthias Ludwig Stroux
begann, erfolgte am 20.05.1928 der 1. Spatenstich. Am 29.06. wurde der zuvor von Weihbischof Dr. Josef Sträter geweihte Grundstein gelegt und am 15. September 1929 wurde die moderne Hallenkirche, die im Ortsteil Viersen-Rahser an der Einmündung Dechant-Stroux-Str./Notburgastr. steht, durch Weihbischof Dr. Josef Sträter eingeweiht. Zuvor hatte die Gemeinde Rahser, die als Rektoratsgemeinde an die Pfarre St. Remigius angegliedert war, mit Beschluss vom 27.01.1929 eine eigene Vermögensverwaltung erhalten. Die Einweihung der St. Notburga Kirche erfolgte dann am 15.09.1929 wieder durch Weihbischof Dr. Josef Sträter. Bis zum 22.10.1948 blieb die Kirche St. Notburga Filialkirche, bevor am 22.10.1948 die Kirchengemeinde St. Notburga zur Pfarrgemeinde St. Notburga erhoben wurde. Erster Pfarrer wurde
Franz Lambertz,
der am 08.05.1958 verstarb. Im folgte am 03.08.1958
Pfarrer Andreas Dangela
der der Pfarre 27 Jahre treu blieb. 1985 wurde
Horst Ewald,
Pfarrer an St. Notburga, der seinerseits bis 2007 im Rahser wirkte.
Nach einer zweijährigen Vakanz wird die Pfarrgemeinde St. Notburga wieder zu einer Filialgemeinde von St. Remigius, die von Pfarrer
Stephan Gedden
geleitet wurde.
Im Jahr 2010 wurde dann die Pfarrgemeinde St. Notburga auf Weisung des Bischofs von Aachen wieder in die Pfarre St. Remigius eingepfarrt und verlor ihre Eigenständigkeit. Nach der weitergehenden Pfarrreform wurde die Gemeinschaft der Gemeinden St. Remigius mit den dazugehörenden Kirchengemeinden von St. Notburga, St. Josef mit der Kapelle St. Konrad, St. Helena, St. Marien, St. Peter und Paul und St. Remigius zum 01.07.2011 gegründet. Erster gemeinsamer Pfarrer dieser neuen Großgemeinde sollte Pfarrer Stephan Gedden werden, der jedoch kurz vor der Vereinigungsfeier plötzlich und unerwartet verstarb.
Seit Oktober 2013 haben wir in Viersen zwei sehr engagierte Geistliche, die Pfarrer
Roland Klugmann und Dr. Helmut Finzel,
die die Geschicke der Gemeinschaft der Gemeinden St. Remigius lenken und als Präsides aller Bruderschaften im Bezirksverband Viersen-Mitte wirken.
Soweit zur kirchenrechtlichen Geschichte der Pfarre St. Notburga. Widmen wir uns jetzt dem Kirchenbau, den wir ihnen hier vorstellen wollen.
Der Kirchenbau
Der Kirchenbau prägt mit seinem Glockenturm die Silhouette des Rahser, das liebevoll von uns "oss Roahser" genannt wird. Bereits beim Bau der Kirche wurde darauf geachtet, dass auch alte und behinderte Menschen zu den Gottesdiensten in der Kirche kommen wollen. Daher wurde gegenüber des breiten Treppenaufganges eine entsprechend breite Rampe gebaut, die den Weg auf den Kirchenvorplatz ermöglicht. Dieser Kirchenvorplatz wird regelmäßig in die Gottesdienstordnung mit einbezogen. Hier beginnt z.B. regelmäßig die Osternacht mit der Weihe des Osterfeuers, welches in der Brandschale vor dem Eingang entzündet wird. Aber auch wir Schützen nutzen diese Fläche, um unseren Gästen einen schönen Blick auf die Parade am Schützenfestsonntag zu ermöglichen.
Stein spielt übrigens in der Gestaltung unserer St. Notburga-Kirche eine wichtige Rolle wie sie im Laufe unseres Rundgangs feststellen werden. Dies zeigt sich bereits von außen. Die Kirche wurde mit dem für den Niederrhein so typischen, roten Backstein gebaut. Bei ihrer Errichtung stand sie quasi auf freiem Feld und war weithin sichtbar. Das schlichte, strenge Mauerbild wird durch vorspringende Steine in der Mauer und durch den hohen Glockenturm aufgelockert, der nicht mit dem Eingang verbunden ist, sondern ähnlich einem Campanile seitlich neben den Chor gebaut wurde und wie angebaut wirkt.
Die heilige Notburga
Bevor wir nun durch das Hauptportal den Kircheninnenraum betreten, möchten wir ihnen unsere Pfarrpatronin,
die heilige Notburga, vorstellen, die in einer Mauernische vor der Kirche, die Gläubigen begrüßt. Auch in dieser Mauernische erkennt man die bereits erwähnten, vorspringenden Steine.
Das Kreuz
Das weithin sichtbare Kreuz über dem Hauptportal sollte man vor dem Betreten
auf sich wirken lassen. Trotz seiner Größe wirkt es im Zusammenhang mit dem
Kirchenbau eher filigran.
Das helle Mittelschiff
Der Eingang in die Notburga-Kirche gliedert sich in vier Räume. Da ist zunächst der schon beschriebene Vorplatz mit seiner Feuerschale.
Durch schwere, kupferbeschlagene Türen betreten wir nun das Gotteshaus. Sie sind Schmuck und gleichzeitig Lärmschutz, um ein ungestörtes Beten in der Kirche zu ermöglichen. Hier findet man den Aufgang zur Orgelempore, die regelmäßig von unserem Kirchenchor und unserer Schola genutzt wird, um Kindermessen, Messen und Hochämtern einen feierlichen Rahmen zu geben.
Wir ignorieren aber diesen unscheinbaren Eingang zur Orgel und gehen geradeaus weiter durch eine weitere, schwere Holztür. So gelangen wir in die Anbetungskapelle, in der der Marienaltar durch sanftes Kerzenlicht beleuchtet, von einem Mosaikbild gekrönt wird. Hier möchten wir den Betrachter noch einmal besonders auf das Thema "Stein" aufmerksam machen, das wir am Anfang unseres Rundgangs bereits erwähnt hatten. Denn der Kerzentisch ist wie das Weihwasserbecken aus einem schweren, grauen Stein gefertigt. Und dieser Stein findet sich in der gesamten Kirche an den unterschiedlichsten Stellen wieder. Wir werden auf diese Stellen immer wieder aufmerksam machen, da sie die Innenausstattung unserer Kirche deutlich beeinflussen.
Wenn wir jetzt durch die Glastüren in das Innere der Pfarrkirche St. Notburga treten, fällt auf, dass der Kirchenraum wie eine große, helle Halle wirkt. Dies ist nicht zuletzt den weiß gestrichenen Wänden und den hohen Fenstern zu verdanken.
Lenken wir zunächst unseren Blick auf diese Fenster, die über den Arkadengängen zu den Seitenschiffen thronen. Sie zeigen nämlich nicht -wie in vielen Kirchen üblich- Bilder von Heiligen oder Szenen aus der Bibel, sondern sind mit Buchstaben geschmückt. Und ohne sich anzustrengen, kann man von den Fenstern das apostolische Glaubensbekenntnis ablesen. An den Wänden unter den Fenstern sind die sogenannten Apostelleuchter angebracht, die zu besonderen Festen mit brennenden Kerzen bestückt werden. Auch diese Apostelleuchter sind aus dem selben grauen Stein, den wir schon aus dem Vorraum kennen.
Bei der Annäherung an den Altarraum fällt der moderne Abschluss des Altarraumes auf, der den Blick des Gläubigen durch die abstrakte Mauerkunst auf das eine Ziel der Menschheit hinzuführen scheint. Auch hier fällt dem geneigten Betrachter sofort auf, dass der graue Stein das bildende Element ist.
Durch den roten Teppich, die Anordnung des Altars und des Tabernakels findet das Auge des Betrachters immer wieder den Weg zu dieser Mauerkunst. Dem aus Dülken, einem Ortsteil der Stadt Viersen, stammenden Künstler Hanns-Josef Kaiser verdanken wir dieses wunderbare Kunstwerk.
Die heilige Notburga mit Sichel und Brot
Links hinter dem schlichten Steinambo (auch hier wieder der graue Stein) blickt unsere Pfarrpatronin,
die hl. Notburga, mit ihren weithin sichtbaren und aus ihrer Legende bekannten Insignien "Sichel und Brot"
auf die Gläubigen. Etwas unscheinbar -aber für die Lebensgeschichte der hl. Notburga wichtig- sind
die Schlüssel, die unter ihrer Schürze hervorluken. Daneben hängt ein kleines Reliquiar, in dem ein Knöchelchen der Heiligen ruht.
Die heilige Maria
Auf der rechten Altarseite sieht man die Weltenmutter, die heilige Maria, auf der Weltkugel, umstrahlt von
Sternen, ebenfalls auf einem grauen Steinsockel stehen. Bei einer genaueren Betrachtung fällt auf, dass
die Sockel der Hl. Notburga und der Weltenmutter nicht identisch sondern auffallend unterschiedlich aber
trotzdem aus dem gleichen Stein gefertigt worden sind.
Der Tabernakel
Auch der im Chorraum stehende Tabernakel unterstreicht das bisher gesagte und führt das Mittelschiff der
Kirche, den Altarraum und den Chorraum zu einer Einheit zusammen, die immer wieder auf das
abstrakte, aber ausdrucksstarke Bild im Mauerwerk hindeutet.
Das rechte Seitenschiff
Im rechten Seitenschiff wird der Kreuzweg gezeigt, der die Stationen des Leidens Christi bis zu seiner Auferstehung eindrucksvoll darstellt. Es ist eine Besonderheit unseres Kreuzweges, dass er nicht zwölf, sondern 13 Stationen hat, die von unseren Kommunionkindern an jedem Karfreitag traditionell in Begleitung eines Kathecheten, eines Diakons oder eines Priesters besucht werden.
Das linke Seitenschiff
Das linke Seitenschiff wird dagegen von den bunten Fenstern, die Szenen aus dem Leben Christi darstellen, und dem großen, gewichtigen Holzkruzifix dominiert. Hier steht auch das Taufbecken, welches wieder mit dem grauen, schlichten Stein gestaltet wurde, den wir wiederholt genannt haben.
Dieser Teil der Kirche wird jedes Jahr zur Weihnachtszeit zur Weihnachtskapelle umgestaltet.
Zur Weihnachtszeit verändert unsere Kirche ihr Gesicht
Alljährlich in der Adventszeit fängt unser Küster an, das linke Seitenschiff zu verändern. Die Bänke werden zur Seite gerückt, damit unsere erzählende Krippe genug Platz bekommt. Vor die bereits erwähnten, bunten Fenster wird Tannengrün drapiert, damit der Blick nicht von der Krippe, die die Geburtsgeschichte Christi von der Verkündigung bis zum Besuch im Tempel zeigt, abgelenkt wird. Da sich der Eindruck, den diese Krippendarstellung auf den Betrachter macht, nicht in Worte kleiden lässt, wollen wir hier Bilder sprechen lassen:
Ein kleiner Gesamtüberblick |
Und jetzt zeigen wir die Details, die die Krippe zum Event machen:
Die Verkündigung durch den Engel | Maria besucht Elisabeth | Hirten auf dem Feld |
Die Krippe
Der Engel mit dem Friedensgruß | Die hl. 3 Könige | Die Flucht nach Ägypten |
Jesus diskutiert mit den Gelehrten im Tempel
Aber auch der Eindruck beim Betreten unserer Kirche verändert sich in der Weihnachtszeit. In der Apsis, vor dem Steinbild von Hanns-Joseph Kaiser werden drei Tannen aufgebaut, die mit nur 12 Kerzen beleuchtet, einen besonderen Flair erzeugen. Vor den Altar wird eine weitere Krippendarstellung (die Hl. Familie) aufgestellt und mit einem Meer aus roten Christsternen umgeben. Doch sehen und urteilen sie selbst:
Neugierig geworden?
Sie können uns gerne kontaktieren, um mit uns einen Rundgang durch unsere Pfarrkirche zu machen. Dann könnte der kleine Eindruck, den wir mit diesem virtuellen Rundgang vermitteln konnten, weiter vertieft werden. So hat unsere Krypta, die auch ihren eigenen Reiz hat, hier gar keine Berücksichtigung gefunden und ist in jedem Fall auch einen Besuch wert.
Besuchen Sie uns bzw. mit uns einmal den sonntäglichen Gottesdienst. Die jeweiligen Gottesdienstzeiten entnehmen sie bitte dem folgenden Link:
Wir Roahser freuen uns auf Ihren Besuch.